SprachFach
SprachFach
  • Home
  • Sozialkunde
    • Das Grundgesetz
    • Die Institutionen
  • Biologie
    • Der menschliche Körper
      • Der Magen
      • Die Nährstoffe
    • Der menschliche Körper - Testaufgaben
    • Modul 1 Gesunder Körper
  • Erdkunde
    • Erdkunde 1 Klimaräume
      • Zusatzübung Klimaräume Wiederholung Zusatzübungen
  • Kalenderblatt
  • DaZ

Erstelle deine eigene Website mit Webador

Bitte bearbeitet alle diese Aufgaben 

https://learningapps.org/watch?v=ps7gqjhkk24 Vokabeltraining Englisch-Deutsch

https://learningapps.org/watch?v=p0x2np3r524 Vokabeltraining Englisch-Deutsch

Aufgaben für DaF -Schülerinnen und Schüler 

DaF: https://learningapps.org/watch?v=p7vwsvkz524  grammatisches Geschlecht

DaF:  https://learningapps.org/watch?v=pf8c0dn1c24   Adjektivbildung

 

In Artikel 1 geht es um Menschenwürde.
Menschen•würde bedeutet: Jeder Mensch ist wertvoll, weil er ein Mensch ist.

Wenn etwas immer einen Wert hat, hat es eine Würde.
Jeder Mensch hat eine Würde.

Artikel 1 schützt den Menschen in seiner Würde.

Bitte lest alle den folgenden Text und seine englische Übersetzung: Wie erklärt der Philosoph Immanuel Kant den Begriff "Menschenwürde"?

So erklärt der Philosoph Immanuel Kant die Menschenwürde:

Dinge sind wertvoll, wenn wir sie brauchen können. Ein Schuh ist zum Beispiel wertvoll, wenn er passt und man mit ihm gut laufen kann. Der Schuh hat dann einen Wert. Wenn der Schuh kaputt ist, hat er keinen Wert mehr.

Bei Menschen ist das anders:
Der Mensch hat immer einen Wert. Auch wenn er krank ist. Auch wenn er nicht arbeiten kann.

Wenn etwas immer einen Wert hat, sagt man: Es hat eine Würde.
Jeder Mensch ist deshalb wertvoll, weil er ein Mensch ist.

Darum sagt Kant: Alles hat einen Wert, der Mensch aber hat eine Würde.

 

This is how the philosopher Immanuel Kant explains human dignity:

Things are valuable if we can use them. For example, a shoe is valuable if it fits and you can walk well in it. The shoe then has value. If the shoe is broken, it no longer has any value.

It's different with people:

People always have value. Even if they are ill. Even if they can't work.

If something always has value, it is said to have dignity.

Every person is valuable because they are human.

That is why Kant says: Everything has value, but a person has dignity.

Bitte bearbeitet alle diese Aufgaben 

https://learningapps.org/watch?v=p3rr3da1t24   Vokabeltraining Englisch-Deutsch

https://learningapps.org/watch?v=p6r31y10324

Bitte lest alle den folgenden Text und seine englische Übersetzung. Was bedeutet "Die Würde des Menschen ist unantastbar?

In Artikel 1 des Grundgesetzes steht: „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“
Die Würde darf auf keinen Fall verletzt werden.

Alle Menschen sind wertvoll und haben eine Würde,

  • egal, welche Religion sie haben,
  • egal, aus welchem Land sie kommen,
  • egal, ob sie Frauen oder Männer sind
  • egal, wie alt sie sind.

Der Staat muss die Würde aller Menschen schützen.

Die Menschenwürde ist die erste Regel im deutschen Grundgesetz.
Sie ist die erste Regel, weil sie so wichtig ist.
Der Staat darf die Menschenwürde nicht verletzen.
Und der Staat muss Menschen schützen, wenn ihre Menschenwürde verletzt wird.

Kein Mensch darf gequält, gefoltert oder getötet werden. Alle Menschen müssen mit Würde behandelt werden.

Auch Menschen, die Hilfe brauchen, müssen mit Würde behandelt werden. Das gilt zum Beispiel

  • für alle Menschen, die krank sind,
  • für alle Kinder, die ohne Eltern sind,
  • und für alle Menschen, die nach Deutschland geflohen sind.

 

Article 1 states: ‘Human dignity shall be inviolable.’

Dignity must not be violated under any circumstances.

 

All people are valuable and have dignity,

 

- regardless of their religion,

- no matter what country they come from,

- whether they are women or men

- no matter how old they are.

 

The state must protect the dignity of all people.

Human dignity is the first rule in the German Basic Law.

It is the first rule because it is so important.

The state must not violate human dignity.

And the state must protect people if their human dignity is violated.

 

No human being may be tortured, tormented or killed. All people must be treated with dignity.

People who need help must also be treated with dignity. This applies, for example

- to all people who are ill,

- to all children who are without parents,

- and to all people who have fled to Germany.

Bitte bearbeitet alle diese Aufgaben 

https://learningapps.org/watch?v=p0ccpq1i524 Wortschatztraining Englisch – Deutsch

 

Aufgaben für DaF -Schülerinnen und Schüler 

https://learningapps.org/watch?v=p8hof2dr324 Modalverben einsetzen

Im Artikel 1 des Grundgesetzes steht:

 (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.

Der Staat muss die Grundrechte schützen.

Ein guter Staat schützt die Menschen davor, dass ihre Rechte verletzt werden.

Zum Beispiel:

Niemand darf verhungern.

Niemand darf ohne Geld sein.

Niemand darf von einem anderen verletzt werden.

Im Artikel 1 des Grundgesetzes steht: (3)Die nachfolgenden Grundrechte binden Gesetzgebung, vollziehende Gewalt und Rechtsprechung als unmittelbar geltendes Recht.

Der Staat muss die Grundrechte beachten

Beispiele für Grundrechte:

Die Meinungs·freiheit

Die Versammlungs·freiheit

Die Glaubens·freiheit

Die Gleich·berechtigung

Das Brief·geheimnis

Das Asyl·recht


Die Grundrechte sollen die Menschen auch vor dem Staat schützen.
Deshalb müssen alle, die für den Staat arbeiten, die Grundrechte beachten.

Die Gruppe, die die Gesetze macht.

Die Gruppe, die die Gesetze kontrolliert.

Die Gruppe, die über Recht und Unrecht entscheidet.

Die Legislative

 

Die Legislative ist die Gruppe, die Gesetze macht

  • die Regierung
  • die Abgeordneten im Bundestag
  • die Abgeordneten im Bundesrat

 

Die Abgeordneten bestimmen, ob es ein neues Gesetz gibt.

Die Exekutive

Die Exekutive ist die Gruppe, die Gesetzt kontrolliert:

Das ist

  • die Regierung
  • die Verwaltung
  • die Vollzugsorgane:

Beispiele:

die Polizei

die Gefängnisse

das Finanzamt

 

Die Judikative ist die Gruppe, die über Recht und Unrecht entscheidet 

 

Das sind die Richter

Die Richter arbeiten an den Gerichten

Das höchste Gericht ist das Bundesverfassungsgericht

Die Judikative

Der Staat darf niemanden in seinen

Grundrechten verletzen. Wenn eine Person denkt, dass der Staat die Grundrechte verletzt, kann die Person bei einem Gericht klagen.
Das Gericht muss dann prüfen, ob der Staat die Grundrechte verletzt hat.

 

Die Gerichte sind auch Teil des Staates. Aber kein anderer darf bestimmen, wie die Richter und Richterinnen entscheiden.
So können die Gerichte dafür sorgen, dass der Staat die Grundrechte der Menschen nicht verletzt.

 

GYMNASIASTEN Der Artikel 1 ist der wichtigste Artikel der Grundrechte und steht deshalb auch ganz am Anfang. Er beginnt mit „die Würde des Menschen ist unantastbar“. Das bedeutet, dass kein Mensch menschenunwürdig behandelt werden darf. Das heißt zum Beispiel, dass niemand gefoltert oder mit Folter bedroht werden darf. Es ist das wichtigste Ziel unseres Staates, die Menschenwürde zu garantieren. Deshalb gibt es in Deutschland auch zum Beispiel Sozialhilfe für Menschen in finanziellen Schwierigkeiten, sodass eigentlich niemand unter menschenunwürdigen Bedingungen auf der Straße leben muss.

 

Als nächstes wird beschrieben, dass für Deutschland die Menschenrechte die Grundlage des gemeinsamen Lebens und Miteinanders sein sollen: bei uns, aber auch in der ganzen Welt. Die Menschenrechte wurden 1948, also kurz nach dem 2. Weltkrieg von ganz vielen Ländern beschlossen, um sicher zu stellen, dass alle Menschen Freiheiten haben und Schutz bekommen. Am Ende von Artikel 1 wird dann auch noch betont, dass die Grundrechte rechtsverbindlich sind. Es handelt sich also nicht nur um irgendwelche Empfehlungen, sondern die Grundrechte sind gesetzlich festgelegt. Sie müssen beim Erstellen und Umsetzen von Gesetze geachtet werden und auch die Gerichte müssen sich bei ihren Entscheidungen an die Grundrechte halten.

Bitte bearbeitet alle diese Aufgabe

https://learningapps.org/watch?v=pvgty953c24 Quiz: Zuordnung wahr oder falsch

Die Nationalsozialisten missachteten die Menschenwürde.

Wenige Jahre bevor das Grundgesetz beschlossen wurde, herrschten in Deutschland die Nationalsozialisten.
Die Nationalsozialisten missachteten die Menschenwürde. Zum Beispiel wurden behinderte Menschen festgehalten, geschlagen, angeschrien, durch Hunger gequält und ermordet, weil sie eine Behinderung hatten.

Die Nationalsozialisten achteten nicht den Wert des Lebens aller Menschen. Sie nannten behinderte Menschen „unwertes Leben“. Das widerspricht der Menschenwürde.

 

Hoffnung und Menschenwürde

Auch die Würde von Menschen, die ein Gesetz gebrochen haben, muss beachtet werden. Das hat das Bundesverfassungsgericht bestätigt.
Das Bundesverfassungsgericht ist das höchste Gericht in Deutschland.

Es hat zum Beispiel entschieden:
Auch Menschen im Gefängnis müssen die Hoffnung haben, dass sie das Gefängnis irgendwann wieder verlassen dürfen. Das gilt auch für die Menschen, die jemanden ermordet haben.
Hoffnung gehört zu einem Leben mit Menschenwürde.
Ein Gericht muss deshalb nach 15 Jahren prüfen, ob ein Mensch das Gefängnis wieder verlassen kann.

Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland
Artikel 2

(1) Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt.

(2) Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Die Freiheit der Person ist unverletzlich. In diese Rechte darf nur auf Grund eines Gesetzes eingegriffen werden.

Artikel 2 garantiert zu Beginn die „freie Entfaltung der Persönlichkeit“. Das beutet, dass sich jeder Mensch so entwickeln und so leben kann, wie er oder sie will. Jeder darf den Lebensstil haben, der ihm gefällt. Allerdings darf jeder Mensch nur so weit das machen, was er will, so lang er nicht anderen schadet oder die  Rechte von anderen einschränkt.

 

Beispielsweise darf jeder und jede über 18 Alkohol konsumieren und sich selbst entscheiden, was und wie viel er trinkt, weil das eben nur einen selbst betrifft. Man darf dann aber betrunken kein Auto mehr fahren weil man dadurch Mitfahrende oder andere Verkehrsteilnehmende stark gefährden würde.

 

In diesem Artikel geht es dann weiter mit „Jeder hat das Recht auf Leben“, also, niemand darf getötet werden.Deshalb gibt es in Deutschland keine Todesstrafen mehr.

 

Zudem hat jeder „das Recht auf körperliche Unversehrtheit“, das heißt er darf nicht absichtlich verletzt werden. Eltern dürfen deshalb auch nicht ihre Kinder schlagen.

 

Aber es gibt Einschränkungen, wie bei vielen anderen Grundrechten auch.

 

Man darf sich beispielsweise zur Selbstverteidigung auch gewaltsam wehren, oder bei einer Schießerei darf die Polizei denjenigen, der eine Bedrohung darstellt, absichtlich verletzen oder töten, um die anderen Menschen zu schützen.

 

Zuletzt wird noch die „Freiheit der Person“ garantiert, damit ist gemeint dass man sich frei bewegen kann, außer etwa man muss wegen einer Straftat ins Gefängnis.

IN LEICHTER SPRACHE:

Artikel 2 sagt: Jeder Mensch darf so leben, wie er will.

Das nennt man "freie Entfaltung der Persönlichkeit".

 

Aber:

  • Man darf dabei keine anderen Menschen schädigen.
  • Man darf nicht die Rechte anderer Menschen einschränken.

 

Ein Beispiel:

Jeder Mensch über 18 Jahre darf Alkohol trinken.

Das schadet nur diesem Menschen selbst.

Aber man darf betrunken kein Auto fahren.

Denn das kann andere Menschen gefährden.

In Artikel 2 steht auch: Jeder Mensch hat das Recht zu leben.

Niemand darf getötet werden.

Deswegen gibt es in Deutschland keine Todesstrafe.

 

Jeder Mensch hat auch das Recht, nicht verletzt zu werden.

Eltern dürfen deshalb ihre Kinder nicht schlagen.

 

Aber es gibt auch Einschränkungen.

Man darf sich zum Beispiel wehren, wenn man angegriffen wird.

Und die Polizei darf jemanden verletzen oder töten, um andere Menschen zu schützen.

 

Zum Schluss sagt Artikel 2: Jeder Mensch hat die "Freiheit der Person".

Das bedeutet: Man darf sich frei bewegen.

Außer wenn man eine Straftat begangen hat und ins Gefängnis muss.

Bitte bearbeitet alle diese Aufgabe

https://learningapps.org/watch?v=p0ovsxik324 Lückentext

Aufgabe für Gymnasiasten

Als das Grundgesetz nach dem Kriege erstellt wurde, trafen sich Menschen mit ganz verschiedenen politischen Ansichten, um die zukünftige Verfassung zu diskutieren. Im Artikel 2 sieht man den Einfluss einer dieser verschieden politischen Grundrichtungen, nämlich des Liberalismus. Recherchiere, wie Liberalismus definiert wird, gib schriftlich eine kurze Zusammenfassung und stelle dar, wo sich der Einfluss des Liberalismus in Artikel 2 zeigt.

 

Schreibe circa 120 Wörter

die Gleichberechtigung

Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland
Artikel 3

(1) Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.

(2) Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.

(3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.

 

Die Glaubensfreiheit

Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland
Artikel 4

(1) Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich.

(2) Die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet.

(3) Niemand darf gegen sein Gewissen zum Kriegsdienst mit der Waffe gezwungen werden. Das Nähere regelt ein Bundesgesetz.

TO DO: Beispiele für Konflikte: Halal Schlachten, Kopftuch, Eltern die aus religiösen Überlegungen ihre Kinder nicht medizinisch behandeln lasse, Religionsunterricht vs Ethikunterricht, Humanistische Gesellschaften, Science-Kirche (Spielfilm), Sekten

TO DO: Säkularismus, das Verhältnis von Staat und Kirche INTERNER LINK

Die Meinungsfreiheit

Die Kunstfreiheit

Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland
Artikel 5

(1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.

(2) Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und in dem Recht der persönlichen Ehre.

(3) Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei. Die Freiheit der Lehre entbindet nicht von der Treue zur Verfassung.

Der Schutz von Ehe und Familie

Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland
Artikel 6

(1) Ehe und Familie stehen unter dem besonderen Schutze der staatlichen Ordnung.

(2) Pflege und Erziehung der Kinder sind das natürliche Recht der Eltern und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht. Über ihre Betätigung wacht die staatliche Gemeinschaft.

(3) Gegen den Willen der Erziehungsberechtigten dürfen Kinder nur auf Grund eines Gesetzes von der Familie getrennt werden, wenn die Erziehungsberechtigten versagen oder wenn die Kinder aus anderen Gründen zu verwahrlosen drohen.

(4) Jede Mutter hat Anspruch auf den Schutz und die Fürsorge der Gemeinschaft.

(5) Den unehelichen Kindern sind durch die Gesetzgebung die gleichen Bedingungen für ihre leibliche und seelische Entwicklung und ihre Stellung in der Gesellschaft zu schaffen wie den ehelichen Kindern.

Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland
Artikel 7

(1) Das gesamte Schulwesen steht unter der Aufsicht des Staates.
(2) Die Erziehungsberechtigten haben das Recht, über die Teilnahme des Kindes am Religionsunterricht zu bestimmen.

(3) Der Religionsunterricht ist in den öffentlichen Schulen mit Ausnahme der bekenntnisfreien Schulen ordentliches Lehrfach. Unbeschadet des staatlichen Aufsichtsrechtes wird der Religionsunterricht in Übereinstimmung mit den Grundsätzen der Religionsgemeinschaften erteilt. Kein Lehrer darf gegen seinen Willen verpflichtet werden, Religionsunterricht zu erteilen.

(4) Das Recht zur Errichtung von privaten Schulen wird gewährleistet. Private Schulen als Ersatz für öffentliche Schulen bedürfen der Genehmigung des Staates und unterstehen den Landesgesetzen. Die Genehmigung ist zu erteilen, wenn die privaten Schulen in ihren Lehrzielen und Einrichtungen sowie in der wissenschaftlichen Ausbildung ihrer Lehrkräfte nicht hinter den öffentlichen Schulen zurückstehen und eine Sonderung der Schüler nach den Besitzverhältnissen der Eltern nicht gefördert wird. Die Genehmigung ist zu versagen, wenn die wirtschaftliche und rechtliche Stellung der Lehrkräfte nicht genügend gesichert ist.

(5) Eine private Volksschule ist nur zuzulassen, wenn die Unterrichtsverwaltung ein besonderes pädagogisches Interesse anerkennt oder, auf Antrag von Erziehungsberechtigten, wenn sie als Gemeinschaftsschule, als Bekenntnis- oder Weltanschauungsschule errichtet werden soll und eine öffentliche Volksschule dieser Art in der Gemeinde nicht besteht.

(6) Vorschulen bleiben aufgehoben.

Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland
Artikel 8

(1) Alle Deutschen haben das Recht, sich ohne Anmeldung oder Erlaubnis friedlich und ohne Waffen zu versammeln.

(2) Für Versammlungen unter freiem Himmel kann dieses Recht durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes beschränkt werden.

Die Versammlungsfreiheit

Die Vereinigungsfreiheit

Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland
Artikel 9

(1) Alle Deutschen haben das Recht, Vereine und Gesellschaften zu bilden.

(2) Vereinigungen, deren Zwecke oder deren Tätigkeit den Strafgesetzen zuwiderlaufen oder die sich gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder gegen den Gedanken der Völkerverständigung richten, sind verboten.

(3) Das Recht, zur Wahrung und Förderung der Arbeits- und Wirtschaftsbedingungen Vereinigungen zu bilden, ist für jedermann und für alle Berufe gewährleistet. Abreden, die dieses Recht einschränken oder zu behindern suchen, sind nichtig, hierauf gerichtete Maßnahmen sind rechtswidrig. Maßnahmen nach den Artikeln 12a, 35 Abs. 2 und 3, Artikel 87a Abs. 4 und Artikel 91 dürfen sich nicht gegen Arbeitskämpfe richten, die zur Wahrung und Förderung der Arbeits- und Wirtschaftsbedingungen von Vereinigungen im Sinne des Satzes 1 geführt werden.

Das Briefgeheimnis

Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland
Artikel 10

(1) Das Briefgeheimnis sowie das Post- und Fernmeldegeheimnis sind unverletzlich.

(2) Beschränkungen dürfen nur auf Grund eines Gesetzes angeordnet werden. Dient die Beschränkung dem Schutze der freiheitlichen demokratischen Grundordnung oder des Bestandes oder der Sicherung des Bundes oder eines Landes, so kann das Gesetz bestimmen, daß sie dem Betroffenen nicht mitgeteilt wird und daß an die Stelle des Rechtsweges die Nachprüfung durch von der Volksvertretung bestellte Organe und Hilfsorgane tritt.

Die Freizügigkeit

Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland
Artikel 11

(1) Alle Deutschen genießen Freizügigkeit im ganzen Bundesgebiet.

(2) Dieses Recht darf nur durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes und nur für die Fälle eingeschränkt werden, in denen eine ausreichende Lebensgrundlage nicht vorhanden ist und der Allgemeinheit daraus besondere Lasten entstehen würden oder in denen es zur Abwehr einer drohenden Gefahr für den Bestand oder die freiheitliche demokratische Grundordnung des Bundes oder eines Landes, zur Bekämpfung von Seuchengefahr, Naturkatastrophen oder besonders schweren Unglücksfällen, zum Schutze der Jugend vor Verwahrlosung oder um strafbaren Handlungen vorzubeugen, erforderlich ist.

Freie Wahl des Arbeitsplatzes

Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland
Artikel 12

(1) Alle Deutschen haben das Recht, Beruf, Arbeitsplatz und Ausbildungsstätte frei zu wählen. Die Berufsausübung kann durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes geregelt werden.

(2) Niemand darf zu einer bestimmten Arbeit gezwungen werden, außer im Rahmen einer herkömmlichen allgemeinen, für alle gleichen öffentlichen Dienstleistungspflicht.

(3) Zwangsarbeit ist nur bei einer gerichtlich angeordneten Freiheitsentziehung zulässig.

Die Unverletzlichkeit der Wohnung

Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland
Artikel 13

(1) Die Wohnung ist unverletzlich.

(2) Durchsuchungen dürfen nur durch den Richter, bei Gefahr im Verzuge auch durch die in den Gesetzen vorgesehenen anderen Organe angeordnet und nur in der dort vorgeschriebenen Form durchgeführt werden.

(3) Begründen bestimmte Tatsachen den Verdacht, daß jemand eine durch Gesetz einzeln bestimmte besonders schwere Straftat begangen hat, so dürfen zur Verfolgung der Tat auf Grund richterlicher Anordnung technische Mittel zur akustischen Überwachung von Wohnungen, in denen der Beschuldigte sich vermutlich aufhält, eingesetzt werden, wenn die Erforschung des Sachverhalts auf andere Weise unverhältnismäßig erschwert oder aussichtslos wäre. Die Maßnahme ist zu befristen. Die Anordnung erfolgt durch einen mit drei Richtern besetzten Spruchkörper. Bei Gefahr im Verzuge kann sie auch durch einen einzelnen Richter getroffen werden.

(4) Zur Abwehr dringender Gefahren für die öffentliche Sicherheit, insbesondere einer gemeinen Gefahr oder einer Lebensgefahr, dürfen technische Mittel zur Überwachung von Wohnungen nur auf Grund richterlicher Anordnung eingesetzt werden. Bei Gefahr im Verzuge kann die Maßnahme auch durch eine andere gesetzlich bestimmte Stelle angeordnet werden; eine richterliche Entscheidung ist unverzüglich nachzuholen.

(5) Sind technische Mittel ausschließlich zum Schutze der bei einem Einsatz in Wohnungen tätigen Personen vorgesehen, kann die Maßnahme durch eine gesetzlich bestimmte Stelle angeordnet werden. Eine anderweitige Verwertung der hierbei erlangten Erkenntnisse ist nur zum Zwecke der Strafverfolgung oder der Gefahrenabwehr und nur zulässig, wenn zuvor die Rechtmäßigkeit der Maßnahme richterlich festgestellt ist; bei Gefahr im Verzuge ist die richterliche Entscheidung unverzüglich nachzuholen.

(6) Die Bundesregierung unterrichtet den Bundestag jährlich über den nach Absatz 3 sowie über den im Zuständigkeitsbereich des Bundes nach Absatz 4 und, soweit richterlich überprüfungsbedürftig, nach Absatz 5 erfolgten Einsatz technischer Mittel. Ein vom Bundestag gewähltes Gremium übt auf der Grundlage dieses Berichts die parlamentarische Kontrolle aus. Die Länder gewährleisten eine gleichwertige parlamentarische Kontrolle.

(7) Eingriffe und Beschränkungen dürfen im übrigen nur zur Abwehr einer gemeinen Gefahr oder einer Lebensgefahr für einzelne Personen, auf Grund eines Gesetzes auch zur Verhütung dringender Gefahren für die öffentliche Sicherheit und Ordnung, insbesondere zur Behebung der Raumnot, zur Bekämpfung von Seuchengefahr oder zum Schutze gefährdeter Jugendlicher vorgenommen werden.

Das Recht auf Eigentum

Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland
Artikel 14 und 15

(1) Das Eigentum und das Erbrecht werden gewährleistet. Inhalt und Schranken werden durch die Gesetze bestimmt.

(2) Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.

(3) Eine Enteignung ist nur zum Wohle der Allgemeinheit zulässig. Sie darf nur durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes erfolgen, das Art und Ausmaß der Entschädigung regelt. Die Entschädigung ist unter gerechter Abwägung der Interessen der Allgemeinheit und der Beteiligten zu bestimmen. Wegen der Höhe der Entschädigung steht im Streitfalle der Rechtsweg vor den ordentlichen Gerichten offen.

Artikel 15

Grund und Boden, Naturschätze und Produktionsmittel können zum Zwecke der Vergesellschaftung durch ein Gesetz, das Art und Ausmaß der Entschädigung regelt, in Gemeineigentum oder in andere Formen der Gemeinwirtschaft überführt werden. Für die Entschädigung gilt Artikel 14 Absatz 3 Satz 3 und 4 entsprechend.

Das Asylrecht

Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland
Artikel 16 und 16a

(1) Die deutsche Staatsangehörigkeit darf nicht entzogen werden. Der Verlust der Staatsangehörigkeit darf nur auf Grund eines Gesetzes und gegen den Willen des Betroffenen nur dann eintreten, wenn der Betroffene dadurch nicht staatenlos wird.

(2) Kein Deutscher darf an das Ausland ausgeliefert werden. Durch Gesetz kann eine abweichende Regelung für Auslieferungen an einen Mitgliedstaat der Europäischen Union oder an einen internationalen Gerichtshof getroffen werden, soweit rechtsstaatliche Grundsätze gewahrt sind.

Artikel 16a

(1) Politisch Verfolgte genießen Asylrecht.

(2) Auf Absatz 1 kann sich nicht berufen, wer aus einem Mitgliedstaat der Europäischen Gemeinschaften oder aus einem anderen Drittstaat einreist, in dem die Anwendung des Abkommens über die Rechtsstellung der Flüchtlinge und der Konvention zum Schutze der Menschenrechte und Grundfreiheiten sichergestellt ist. Die Staaten außerhalb der Europäischen Gemeinschaften, auf die die Voraussetzungen des Satzes 1 zutreffen, werden durch Gesetz, das der Zustimmung des Bundesrates bedarf, bestimmt. In den Fällen des Satzes 1 können aufenthaltsbeendende Maßnahmen unabhängig von einem hiergegen eingelegten Rechtsbehelf vollzogen werden.

(3) Durch Gesetz, das der Zustimmung des Bundesrates bedarf, können Staaten bestimmt werden, bei denen auf Grund der Rechtslage, der Rechtsanwendung und der allgemeinen politischen Verhältnisse gewährleistet erscheint, daß dort weder politische Verfolgung noch unmenschliche oder erniedrigende Bestrafung oder Behandlung stattfindet. Es wird vermutet, daß ein Ausländer aus einem solchen Staat nicht verfolgt wird, solange er nicht Tatsachen vorträgt, die die Annahme begründen, daß er entgegen dieser Vermutung politisch verfolgt wird.

(4) Die Vollziehung aufenthaltsbeendender Maßnahmen wird in den Fällen des Absatzes 3 und in anderen Fällen, die offensichtlich unbegründet sind oder als offensichtlich unbegründet gelten, durch das Gericht nur ausgesetzt, wenn ernstliche Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Maßnahme bestehen; der Prüfungsumfang kann eingeschränkt werden und verspätetes Vorbringen unberücksichtigt bleiben. Das Nähere ist durch Gesetz zu bestimmen.

(5) Die Absätze 1 bis 4 stehen völkerrechtlichen Verträgen von Mitgliedstaaten der Europäischen Gemeinschaften untereinander und mit dritten Staaten nicht entgegen, die unter Beachtung der Verpflichtungen aus dem Abkommen über die Rechtsstellung der Flüchtlinge und der Konvention zum Schutze der Menschenrechte und Grundfreiheiten, deren Anwendung in den Vertragsstaaten sichergestellt sein muß, Zuständigkeitsregelungen für die Prüfung von Asylbegehren einschließlich der gegenseitigen Anerkennung von Asylentscheidungen treffen.

Fußnote
Art. 16a: Eingef. durch Art. 1 Nr. 2 G v. 28.6.1993 I 1002 mWv 30.6.1993; mit Art. 79 Abs. 3 GG (100-1) vereinbar gem. BVerfGE v. 14.5.1996 I 952 (2 BvR 1938/93, 2 BvR 2315/93)

Das Petitionsrecht

Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland
Artikel 17 und 17a

Jedermann hat das Recht, sich einzeln oder in Gemeinschaft mit anderen schriftlich mit Bitten oder Beschwerden an die zuständigen Stellen und an die Volksvertretung zu wenden.

Artikel 17a

(1) Gesetze über Wehrdienst und Ersatzdienst können bestimmen, daß für die Angehörigen der Streitkräfte und des Ersatzdienstes während der Zeit des Wehr- oder Ersatzdienstes das Grundrecht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten (Artikel 5 Absatz 1 Satz 1 erster Halbsatz), das Grundrecht der Versammlungsfreiheit (Artikel 8) und das Petitionsrecht (Artikel 17), soweit es das Recht gewährt, Bitten oder Beschwerden in Gemeinschaft mit anderen vorzubringen, eingeschränkt werden.

(2) Gesetze, die der Verteidigung einschließlich des Schutzes der Zivilbevölkerung dienen, können bestimmen, daß die Grundrechte der Freizügigkeit (Artikel 11) und der Unverletzlichkeit der Wohnung (Artikel 13) eingeschränkt werden.

Einschränkung der Grundrechte

Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland
Artikel 18

Wer die Freiheit der Meinungsäußerung, insbesondere die Pressefreiheit (Artikel 5 Absatz 1), die Lehrfreiheit (Artikel 5 Absatz 3), die Versammlungsfreiheit (Artikel 8), die Vereinigungsfreiheit (Artikel 9), das Brief-, Post- und Fernmeldegeheimnis (Artikel 10), das Eigentum (Artikel 14) oder das Asylrecht (Artikel 16a) zum Kampfe gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung missbraucht, verwirkt diese Grundrechte. Die Verwirkung und ihr Ausmaß werden durch das Bundesverfassungsgericht ausgesprochen.

Regeln für die Einschränkung der Grundrechte durch Gesetze

Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland
Artikel 19

(1) Soweit nach diesem Grundgesetz ein Grundrecht durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes eingeschränkt werden kann, muß das Gesetz allgemein und nicht nur für den Einzelfall gelten. Außerdem muß das Gesetz das Grundrecht unter Angabe des Artikels nennen.

(2) In keinem Falle darf ein Grundrecht in seinem Wesensgehalt angetastet werden.

(3) Die Grundrechte gelten auch für inländische juristische Personen, soweit sie ihrem Wesen nach auf diese anwendbar sind.

(4) Wird jemand durch die öffentliche Gewalt in seinen Rechten verletzt, so steht ihm der Rechtsweg offen. Soweit eine andere Zuständigkeit nicht begründet ist, ist der ordentliche Rechtsweg gegeben. Artikel 10 Abs. 2 Satz 2 bleibt unberührt.

Aufgaben für DaF -Schülerinnen und Schüler zu Grundgesetz Artikel 1

https://learningapps.org/watch?v=puogno72a24 Grammatisches Geschlecht zuordnen

https://learningapps.org/watch?v=pq1sainya24 Nomenbildung -ung, -heit, -keit

TO DO: Was passiert wenn Grundgesetz gegeneinander abgewogen werden müssen? Religionsfreiheit<-> Unverletzbarkeit des Körpers, Wehrdienstpflicht <-> Freiheit der Person, Meinungsfreiheit <-> Menschenwürde

TO DO: Das Grundgesetz und "Niemals wieder"

Aufgabe für Gymnasiasten: Vergleiche das Grundgesetz und die 10 Gebote

Das erste Gebot: Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.  

Das zweite Gebot: Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen.  

Das dritte Gebot: Du sollst den Feiertag heiligen.  

Das vierte Gebot: Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren.  

Das fünfte Gebot: Du sollst nicht töten.

Das sechste Gebot: Du sollst nicht ehebrechen.

Das siebte Gebot: Du sollst nicht stehlen.

Das achte Gebot: Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.

Das neunte Gebot: Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus.  

Das zehnte Gebot: Du sollst nicht begehren deines Nächsten Frau, Knecht, Magd, Vieh noch alles, was dein Nächster hat.

Aufgabe für Gymnasiasten: Kant Kategorischer Imperativ

 „Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“

Vor jeder Handlung soll sich

 

Aufgabe für Gymnasiasten:

 

Lies den folgenden Text. Stell dir vor, du würdest in einem Land leben, in dem Anarchie herrscht. Beschreibe dein Leben in diesem Land. Kant sagt, dass in einer Anarchie alle freiwillig an Regeln der Gemeinschaft halten. Wie könnten diese Regeln lauten? Und wer bestimmt, wie diese Regeln aussehen? Schreibe einen Brief (Ich-Erzähler) an jemanden, der nicht in einem anarchischen Land lebt. Ein anarchisches System hat positive und negative Aspekte. Du kanns dir selbst aussuchen, ob du eine glühender Verfechter des Anarchismus bist oder ein absoluter Gegner. Oder ob du eine neutrale Einstellung hast und denkst, dass der Anarchismus sowohl positive als auch negative Seiten hat.

Anarchie

Das Wort "Anarchie" kommt aus dem Griechischen und bedeutet übersetzt so viel wie Gesetzlosigkeit oder Herrschaftslosigkeit. In einer Anarchie hat niemand das Sagen, alle dürfen das tun, was sie für richtig halten. Die Anhänger der Anarchie, die Anarchisten, wollen totale Freiheit für den Menschen - das bedeutet, prinzipiell darf jeder machen, was er will. Zudem fordern sie die Gleichberechtigung aller Menschen, es soll auch keine staatliche Gewalt geben und keine Herrschaftsform. In einer Anarchie gibt es weder verbindliche Gesetze, die von anderen Menschen oder einer Regierung bestimmt werden, noch einen Regierungschef, der den anderen sagen kann, was sie zu tun haben.

Allerdings gibt es sehr unterschiedliche Formen der Anarchie und verschiedene Denker und Theoretiker haben den Begriff auf je eigene Weise ausgelegt. Gemeinsam ist allen, dass es um das Fehlen von staatlicher Gewalt und von Herrschaft Einzelner oder Gruppen geht. Das bedeutet aber nicht automatisch, dass es keine Regeln, ethischen Überzeugungen oder moralischen Grenzen gibt. So bezeichnete der Philosoph Immanuel Kant Anarchie zum Beispiel als "Gesetz und Freiheit ohne Gewalt". Er meint mit "Gesetz" aber keine staatlichen Regeln, die in einem Gesetzesbuch niedergeschrieben sind, sondern Regeln der Gemeinschaft, an die der Einzelne sich aus Überzeugung hält. Für Vertreter des Anarchismus verkörpert eine Gesellschaft, in der die Regeln des Zusammenlebens ohne Zwang befolgt werden, die höchste Form von Moral und gesellschaftlicher Entwicklung, denn die Menschen handeln freiwillig und ohne Druck des Staates sowie Angst vor gerichtlichen Strafen oder polizeilicher Gewalt.

Anarchie | für Schüler (helles-koepfchen.de)

© 2024 - 2025 SprachFach
Mit Unterstützung von Webador